Übersetzung des Artikels "Wall Cracks" von Pete Ramey
Die meisten Risse in der Hufwand sind vorhanden, weil die Hufwände nicht richtig am Hufbein und den seitlichen Knorpeln befestigt sind. Die Hufwände sind einfach nicht stark genug, um dem Aufschlag ohne die Unterstützung einer gut verbundenen, gesunden epidermalen und dermalen Blättchenschicht zu widerstehen. Sobald kompetente Hufpflege beginnt, werden dem Pferd ab sofort gut verbundene Hufwände wachsen. Du wirst üblicherweise ein engeres, kompakteres Wachstum sehen, das am Kronrand beginnt und sich dann zum Boden bewegt. Die zuvor verbogenen oder "glockenförmigen" Hufwände werden durch gerade Wände ersetzt werden, die sich nicht nach außen verbiegen, wenn sie sich dem Boden nähern, und die Risse werden mit dem neuen und verbesserten Wandwachstum geradewegs herauswachsen.
Alles was du brauchst um ca. 90% aller Hufrisse herauswachsen zu lassen, ist das routinemäßige Trimmen einer Mustangroll, wie sie
sich diese Wildpferdstute selbst getrimmt hat.
Die "Wunderwaffe" um die meisten Hufrisse herauswachsen zu lassen ist ganz einfach eine gut geformte Mustangroll (eine Schräge oder eine abgeschrägte Kante um die Außengrenzen der äußeren Hufwand herum) und genug Zeit um sie herauswachsen zu lassen. Um Hufrisse zu besprechen, müssen wir uns wirklich nur auf die Ausnahmen hiervon konzentrieren, auf die Dinge die diesem einfachen Prozess im Weg stehen können.
Hier sind sie:
Ernährung
Im Brennpunkt von fast jeder verbogenen oder getrennten Wand steht die Ernährung des Pferdes. Manchmal ist das Resultat hiervon eine tiefe, hässliche Furche an der Stelle wo die weiße Linie sein sollte. Manchmal jedoch ist diese Furche mit lamellarem Gewebe (Keratinzellen die zwischen der dermalen und der epidermalen Blättchenschicht liegen) gefüllt und die weiße Linie kann auf Bodenhöhe absolut normal aussehen. So oder so, die Hufwand wird sich nach außen verbiegen, wenn sie sich dem Erdboden nähert. Lege eine gerade Kante senkrecht an die Hufwand, überall um den Huf herum, und wenn die Kante die Wand nicht von oben bis unten berührt, ist eine Trennung von P3 und/oder der seitlichen Knorpel vorhanden.
Andere Zeichen dafür, dass die Ernährung gegen dich arbeitet, sind Reihen von Riffeln und oder rote Streifen die sich nacheinander entlang der äußeren Hufwand aufreihen. Jede Entzündung oder Änderung kann einen Riffel oder roten Streifen auf der Hufwand bilden, aber wenn du durchgängige Folgen von ihnen siehst kannst du normalerweise sicher davon ausgehen, dass sich das Pferd in einem ständigen Zustand von Fehlernährung befindet. Fettleibige Pferde, untergewichtige Pferde, Haut- oder Haarprobleme... Alles Produkte von unangemessener Ernährung, die fast immer mit Hufproblemen einhergehen. Das ist kein Zufall, die Nahrung ernährt zwar nicht nur die Hufe, aber die Haut (die Hufwand ist buchstäblich Haut) ist die erste Sache, die der Körper beraubt und hungern lässt, wenn er angesichts einer Ernährungsnotlage oder Ernährungskrankheit versucht, die wichtigeren Organe zu schützen. Die Hufe sind ungelogen unser bestes Fenster in die Gesundheit des gesamten Pferdes, und umgekehrt sind sie die erste Sache, die im Angesicht von Problemen, merklich Schaden nimmt. Es ist entscheidend, dass Pferdebesitzer das verstehen, denn wenn Ernährungsprobleme die Hufe beeinflussen, beeinträchtigen sie auch Energiereserven, Kondition, Erholung, Leistung, Verhalten, Immunsystem, Knochendichte, Heilung... Die gesamte Gesundheit und das Wohlbefinden des Pferdes.
Wenn die Ernährung permanent die Blättchenschicht schwächt, wird es dir niemals vollständig gelingen gut verbundene Hufwände wachsen zu lassen und somit werden auch die Risse in den Wänden widerspenstig bleiben. Normalerweise ist ein Überfluss an Kohlenhydraten die Ursache (oder besser noch, das Pferd bekommt nicht genug Bewegung um den Zucker den es zu sich nimmt zu verbrennen). Die Körner / das Futter, dass wir gelehrt wurden anzubieten, besteht normalerweise zu über 60% aus Zucker. Eine gepflegte Weide kann bis über 30% schwanken, dasselbe gilt für unser Heu (siehe hierzu www.safergrass.org). Von einem natürlichen Standpunkt betrachtet reduzieren wir nicht nur die Bewegung der gefangenen Pferde, sondern wir baden sie fast immer in einem Überfluss von Zucker. Der Körper erhöht die Insulinlevel, um mit diesem Überschuss zurechtzukommen und die hohen Insulinlevel zerstören die Blättchenschicht. [Asplin K.E., et al., Induction of Laminitis by Prolonged Hyperinsulinaemia... , The Veterinary Journal (2007) doi: 10.1016/ j.tvjl.2007.07.003] (Die meiner Meinung nach wichtigste wissenschaftliche Veröffentlichung des Jahrhunderts über Hufrehe.)
Zusätzlich kann ein Mangel an Mineralien in der Ernährung des Pferdes, oder noch schlimmer, ein Überschuss von gewissen Mineralien beständig die Blättchenschicht schwächen. Bei den hartnäckigsten Fällen könnten Bluttests und/oder Futtertests notwendig sein. Das kann sehr kompliziert oder sehr einfach werden, das hängt von der Situation ab. Ich hatte 3 Weiden in meinem Kundenkreis, auf denen ich keinen Huf wachsen lassen konnte. Schließlich testete ich das Gras und fand heraus, dass es kein Kupfer und kein Zink in der Welt dieser Pferde gab. Beide sind dafür bekannt, dass sie wichtig für die Bekämpfung von Entzündungen und für die Haut (nochmal, sprich Hufe) sind. Ich wählte ein kommerzielles Mineralergänzungsmittel mit hohem Kupfer- und Zinkanteil und erhielt sofort gut verbundene Wände. Ich werde dir die Marke nicht nennen, das gleiche Ergänzungsmittel könnte auf deiner Weide ganz falsch sein, du musst es testen!
Diese einfache Lösung funktionierte. Manchmal ist eine Fressbremse oder eine Erhöhung der Arbeit alles was man machen muss. Aber manchmal brauchst du einen Ernährungsberater für Pferde, der dich mit radikalen Ernährungsumstellungen weiter bringt. Ob ich das für jedes Pferd mache? Nein, aber es ist das Erste was ich versuche, wenn ich merke, dass ich mich bei der Wandverbindung eines Pferdes im Kreis drehe (oder wenn ich "die unheilverkündenden Warnungen" sehe, die mich damit anfangen lassen) und es hat sich ausgezahlt.
"Die unheilverkündenden Warnungen" (Wortspiel beabsichtigt)
Riffel, Furchen und rote Streifen aufgereiht entlang der Hufwand. Wandverbiegungen oder nach außen gerichtete Abweichungen. Gründe für echte Panik, wenn du das bei deinem Pferd siehst. Beachte ebenfalls das herausgebrochene Stück auf Bodenhöhe beim Pferd auf dem linken Foto. Der Anfang davon ist parallel zu den Wachstumslinien. Jedesmal wenn du einen Riss siehst der parallel zu den Wachstumslinien verläuft, ist es entweder ein altes Abszess, dass am Kronrand durchgebrochen ist, oder ein Schlag der am Kronrand aufgetroffen ist. So oder so, der Riss wächst den gesamten Weg von oben nach unten heraus und wird evtl. wegbrechen, wie es bei dem Fall oben offensichtlich passiert ist.
Bearbeitungsintervalle
Wenn Wände zu lang werden sollen sie sich verbiegen. Das ist ein wichtiger Verteidigungsmechanismus bei der Arbeit. Die Alternative wären vernachlässigte Pferde, die auf Stelzen herumlaufen und sich ihre Beine brechen. In den meisten Umgebungen ist es an der Zeit für eine Hufbearbeitung, wenn die Wand mehr als einen 1/4 inch über die verhornte Sohlenebene heraussteht und/oder BEVOR irgendeine zusätzliche Verbiegung oder Trennung eintritt. Wenn du versuchst verbogene Wände herauswachsen zu lassen und damit einhergehend Hufrisse, ist das besonders wichtig. Wenn die Wand gut verbunden und intakt ist, ist sie sehr stark, aber eine geschwächte Situation ist sehr nachtragend was Vernachlässigung angeht. Sogar ein Vierwochenintervall kann bei den schlimmsten Fällen zu lang sein und ein zu lang werden des Hufs oder eine Trennung zwischen den Hufschmiedterminen zu ermöglichen, wird bestenfalls zu einer "drei Schritte vorwärts, zwei Schritte zurück" Entwicklung führen.
Periphere Belastung
Die Hufwand war nie dafür gedacht, das Gewicht des Pferdes allein zu tragen. Die Blättchenschicht ist stark, aber bei einem im Randbereich belasteten Huf, hängt die gesamt Aufschlagskraft buchstäblich an dieser Lamellenverbindung. Sie ist einfach nicht stark genug dafür, das war sie nie. Die Sohle, die Eckstreben und die Wände sollen zusammenarbeiten, um das Pferd zu unterstützen.
Jede Bearbeitungs- oder Beschlagsmethode, die eine periphere Belastung forciert wird das Wachstum von gut verbundenen Wänden völlig verhindern. Harte Worte aber vollkommen wahr.
Es ist tatsächlich meine feste Überzeugung, dass die Sohle dafür vorgesehen ist, die primäre vertikale Unterstützung des Pferdes zu sein. Die Sohle wächst und gedeiht am besten unter konstanter Be- und Entlastung, aber verabscheut, wie jedes Gewebe, konstanten Druck, deshalb glaube ich nicht, dass es möglich ist, dass dies bei einer Beschlagsmethode gilt. Unveränderlicher Druck beliebiger Stärke, der imstande ist wirklich zu unterstützen, wird die Lederhaut der Sohle beschädigen. Deshalb bin ich überzeugt, dass eine Barhufphase zu verordnen, auch für Pferde die wieder beschlagen werden sollen, der beste Weg ist Hufrisse herauswachsen zu lassen und gut verbundene Wände zu erhalten.
Ernährung x Bearbeitung x Beseitigung von peripherer Belastung = eine gesundere Situation
Zehenlandung
Egal wie du bearbeitest, beschlägst oder die Wände behandelst, du wirst bei einem Pferd, das mit der Zehe zuerst auf dem Boden aufschlägt, niemals gänzlich gut verbundene Wände erhalten oder Hufrisse herauswachsen lassen. Eine Trachtenlandung muss bei jedem Hufpflegesystem ein Schwerpunkt sein. So bewegen sich Pferde natürlicherweise, deshalb ist der Weg um eine Trachtenlandung zu erreichen der, es nicht zu "verhindern".
Vom Standpunkt der Bearbeitung betrachtet bedeutet das eine sorgfältige Abwägung des Abrollpunktes und der Trachtenlänge. Zuerst stelle sicher, dass du die Trachten nicht so weit kürzt, dass du Fühligkeit verursachst und somit eine ausgleichende Zehenlandung. Im Allgemeinen kürze ich die Trachte so weit wie möglich ohne:
Ziemlich einfach gesagt, aber um diese Ziele in der wirklichen Welt zu erreichen braucht es Finesse und Erfahrung. Und selbst dann wirst du bei einem Pferd gelegentlich zu weit gehen und Fühligkeit an den Trachten verursachen. Stelle nur sicher, dass du aufpasst und das du das bei demselben Pferd nicht nochmal machst. Beobachte das Pferd vor und nach der Bearbeitung in der Bewegung und was noch wichtiger ist, lies das Abnutzungsbild des Barhufs oder des Eisens. Ein Pferd das sich korrekt bewegt wird das Eisen oder den Huf überall gleichmäßig abnutzen. Ein Huf oder Eisen mit Zehenlandung wird sich mehr an der Zehe abnutzen. Der Grund warum das genauer ist, als dem Pferd bei der Bewegung zuzugucken ist, dass du im Abnutzungsbild die gesamte Welt des Pferdes siehst und nicht nur den Moment in dem du es herausführst und das Gelände, das du gewählt hast, um es darauf zu führen.
Die Zehen können ebenfalls eine Trachtenlandung verhindern. Wenn die Wände von P3 getrennt sind, sind zwischen der dermalen und der epidermalen Blättchenschicht üblicherweise Hornzellen angehäuft (lamellares Gewebe). Oberflächlich kann das aussehen wie Sohle, aber auf Röntgenaufnahmen oder normalerweise bei genauerem Hinsehen, werden deutliche Unterschiede zwischen dem lamellaren Gewebe und der Sohle auf Bodenhöhe aufgezeigt. Üblicherweise siehst du bei diesen Fällen den "Fußabdruck" von P3 auf der Unterseite des Hufs, wobei alles außerhalb dieses "Fußabdrucks" lamellares Gewebe ist. Sofern die Sohle nicht dünn ist (weniger als 3/8 inch), ist es wichtig den Druck auf dieses lamellare Gewebe auf Bodenhöhe mit einer leichten Schräge (15-20 Grad) oder einem "Rocker", der 1/4 inch außerhalb der echten Sohle anfängt, abzubauen. Schneide keine Sohle, nur lamellares Gewebe. (Lies den "Abrollpunkt"-Artikel auf dieser Seite für mehr Einzelheiten.)
Das ist, wegen der Gesetze der Flugbahn des Hufs, wichtig für die Trachtenlandung. Ähnlich wie beim Werfen eines Baseballs, wird der Huf wenn er den Boden vertikal verlässt (was er muss um über eine nach vorn gestreckte Zehe zu kommen) zwar höher gehen, aber nicht sehr weit fliegen. Der resultierende kurze Schritt forciert eine Zehenlandung. Wenn du den wirklichen Abrollpunkt wieder dahin bringen kannst, wo er wäre, wenn die Wände gut verbunden wären, könnte der Huf länger am Boden bleiben und den Boden somit in einem flacheren Winkel verlassen und somit weiter fliegen. Das Ergebnis ist ein längerer Schritt und wenn die Trachten nicht schmerzen, wird das Pferd zuerst mit den Trachten landen.
Wenn das Pferd hinten am Huf Schmerzen hat, sei es aufgrund von unterentwickelten seitlichen Knorpeln, unterentwickelten Strahlpolstern, Pilz, etc. statte das Pferd mit Hufschuhen mit gepolsterten Einlagen aus. Wenn das zu einer angemessenen Bewegung führt, bewege es auf diese Art soviel wie möglich. Ein Ruhebereich mit erbsengroßem Schotter ist für diese Pferde ebenfalls eine magische Ergänzung.
Verräterischer "Hügel" oder "Fußabdruck" von P3 an der Unterseite des Hufs. Das Material hinter dem Hügel ist im allgemeinen Sohle. Das Material vor dem Hügel ist lamellares Gewebe. Wenn du das bei deinem Pferd siehst: Ich will es vorsichtig ausdrücken - gerate in Panik. Es ist Zeit für eine radikale Ernährungsumstellung und verbesserte Hufpflege.
Komplikationen durch Pilzbefall
Pilze stören gesunde Hufe normalerweise nicht, aber lass sie sich in einem Hufriss etablieren und sie können sich schneller einen Weg nach oben fressen, als das Pferd gesunden Huf nach unten wachsen lassen kann. Dieser Effekt sollte jedesmal unter Verdacht fallen, wenn ein Riss sich beim Herauswachsen "stur" anstellt. Wenn ich das vermute verordne ich meinen Kunden antimykotische Hufbäder. Keine zeitgemäße Lösung wird irgendwas helfen. Du musst einfach nur wässern, oder du wirst noch in zehn Jahren auf dieselben Risse schauen. Meiner Meinung nach sind White Lightning und Clean Trax die besten Produkte, beide sind über Versandhäuser für Hufschmiede erhältlich.
Ich komme doch nicht umhin, zu erwähnen, dass ich normalerweise 2 Unzen Lysol Konzentrat mit eine Gallone mische. Ich sollte das nicht erwähnen, weil es nicht mit der Etikettierung übereinstimmt, aber ich hab es bei tausenden Pferden benutzt und niemals einen negativen Effekt gesehen oder davon gehört. (Wenn du 2.1 Unzen pro Gallone nimmst, bist du auf dich gestellt, aber ich stehe dazu, dass 2 Unzen pro Gallone viel sicherer sind als die meisten kommerziellen Pilzmittel! Und effektiver.) (was eigentlich nicht viel sagt) Für wahr, ich denke der Grund warum es so effektiv ist, dass es billig genug ist, damit die Leute es tatsächlich immer und immer wieder wiederholen, und eben nicht nur die "ein oder zwei Versuche", die sie üblicherweise mit einem teureren Produkt unternehmen würden. Es erzeugt eine Seifenlauge die Pilze, Hefe und Bakterien tötet ohne lebendes Gewebe zu schädigen oder die Haut oder die Hufe auszutrocknen. Elegant und schlicht und es klappt. Ich lasse meine Kunden in der Regel Wässerungsschuhe benutzen, um die Hufe 3 mal die Woche für 30 Minuten zu wässern. Ich nutze das für Hufrisse, Erkrankung der weißen Linie und Pilze/Fäule.
Außerdem ist zu erwähnen, dass, wenn du Pferde mit mehreren oberflächlichen Rissen auf der gesamten Hufwand siehst, ein Pilz normalerweise der Schuldige ist. Es ist wichtig das einzusehen, denn viele Leute denken fälschlicherweise, dass das an trockenen Hufen liegt und packen Öl auf die Hufe. Das verschließt die Pilze in einer dunklen, feuchten, anaeroben Umgebung und maximiert deren "pferdefressende" Möglichkeiten. Regelmäßige Wechsel von nass zu trocken tragen auch noch dazu bei, deshalb ist das Trocknen der Umgebung das beste Heilmittel. Wenn ich die oberflächlichen Risse öffnen kann ohne die Wand übermäßig auszudünnen, würde ich das häufig machen.
Des weiteren gibt es hier auch noch eine wichtige Überlegung bezüglich der Ernährung. Wenn einem Pferd etwas fehlt, wird es das Vorhandene erst den wichtigeren Organen zur Verfügung stellen, die Haut bekommt die Reste. Deshalb wird jedes Ernährungsproblem das Hufhorn des Pferdes schwächer und anfälliger für diese Art von Angriff machen.
Narbenbildung am Kronrand
Gelegentlich geht ein Hufriss so hoch, dass er den Kronrand teilt und schädigt. Auch ein Trauma durch einen Schlag oder ein heftiger Schnitt kann den Kronrand schädigen. So oder so, dass kann zu Narbengewebe und zu einer permanenten Schwächung oder Lücke im Wachstum der Hufwand führen. Das ist normalerweise nur ein Schönheitsfehler. Es tut niemandem etwas, außer es schafft einen Zugangspunkt für Pilz, der dann einen größeren Riss frisst und den Schaden auf einen großen Bereich ausdehnt.
Wenn ich sehe, dass das auftritt, verordne ich dem Besitzer normalerweise ein wöchentliches antimykotisches Hufbad um zu verhindern, dass sich eine Infektion festsetzt.
Beschädigung der Blättchenschicht
Eine sehr ähnliche Geschichte kann auch bei der dermalen und/oder epidermalen Blättchenschicht auftreten. Ein alter Hufspalt kann die Blättchenschicht schädigen, ein gutartiger Tumor kann das Wachstum unterbrechen, eine Deformation oder eine adaptive Anpassung des Hufbeins kann eine Lücke in der Blättchenschicht hinterlassen. Die natürliche Falte oder Spalte in der Mitte des Hufbeins ist bei manchen Pferden übertrieben, meistens bei Zugpferden. Das kann ebenfalls eine Lücke in der Blättchenschicht hinterlassen (wenn du ein Pferd mit mehreren Rissen genau in der Mitte der Zehe siehst, kannst du hierauf zählen), suche nach dem verräterischen "Divot" in der Sohle, das die eingekerbte Form des Hufbeins wiederspiegelt.
Das Endergebnis von alldem (und mehr) ist, dass da manchmal ein oder zwei fehlende Stückchen in der Blättchenschicht existieren, ein kleines Loch in der weißen Linie. Wie die Narbenbildung am Kronrand ist das normalerweise keine große Sache, außer das es ein weiterer Zugangspunkt für Pilze sein kann, der den Schaden auf den Rest der Blättchenschicht und die Hufwand ausdehnt. In solchen Fälle nutze ich normalerweise wieder antimykotische Hufbäder, die mir dabei helfen die Risse und die Trennungen herauswachsen zu lassen und dann verordne ich dem Besitzer ein wöchentliches antimykotisches Hufbad, um zu verhindern, dass das Problem wiederkommt. Das ist eine gute Idee wenn irgendein permanentes "Loch" vorhanden ist.
Das ist die ganze Munition die ich brauche und ich habe nur sehr selten Probleme damit Hufrisse/Hufspalten herauswachsen zu lassen. Ich hoffe das hilft deinen Pferden.
6 monatiger Verlauf eines linken Vorderhufs eines langwierigen schweren Falls bei dem so ziemlich alles aus diesem Artikel auf einmal auftrat.
Bei der Erstbearbeitung im Oktober waren akute Verbiegungen und Wandtrennung vorhanden. Das tiefe Loch weist auf Komplikationen mit Pilzen und die Notwendigkeit von Hufbädern hin. Narbenbildung am Kronrand ist aus früheren Zeiten, als der Riss bis in den Kronrand reichte, vorhanden. Du kannst die geriffelten und getrennten Wände und das Vorhandensein von lamellarem Gewebe vor der richtigen Sohle sehen, was einen Hinweis auf Ernährungsprobleme gibt.
Wie üblich bei zentralen Rissen in der Zehe, siehst du das "Divot" in der Sohle, was eine tiefe Falte oder Spalte in P3 wiederspiegelt. Das ist ein Zugangspunkt für eine Infektionen gewesen und der Hauptgrund warum diese Risse so viele Jahre verharrten, über etliche verschiedene Hufschmiede hinweg. Höchstwahrscheinlich werden die tiefen, infizierten Löcher und begleitenden Risse wiederkehren, wenn die Besitzerin die wöchentlichen antimykotischen Hufbäder stoppt (sorry, ich habe das als persönliche Bemerkung für sie hinzugefügt ;-)).
Und im Mai waren die Risse schließlich fast alle weg. Die Vernarbung/Schwächung des Kronrands wird immer vorhanden sein, aber angemessene Pflege kann verhindern, dass das ein Problem für das Pferd darstellt.