Auf der Suche nach der Wahrheit über das Hufrollensyndrom

Übersetzung des Artikels "Digging For The Truth About Navicular Syndrome" von Pete Ramey

Einer der verrücktesten Bereiche bei Hufkrankheiten ist für einen Hufschmied der Versuch die Hufrollenentzündung zu erforschen. Jeder alte Text widerspricht dem nächsten und Berge von neuen Forschungen werden jeden Tag durchgeführt. Die gute Nachricht ist, dass Hufschmiede die Hufe von Wildpferden studieren und die Hufe domestizierter Pferde näher an der Vorlage bearbeiten, die die Natur vorgegeben hat, und so regelmäßig die Gesundheit von hoffnungslosen Fällen von Hufrolle wiederherstellen. Tierärztliche Forscher betrachten diese neue Richtung genauer und entschlüsseln stetig all die Mysterien um Strahlbeinprobleme.

Als einer dieser Hufschmiede, die sich genauer mit der Wiederherstellung von Komfort und Nutzbarkeit bei Pferden mit Hufrollenentzündung als Routineaufgabe befassen, schreibe ich diesen Artikel in der Hoffnung andere mit den aktuellen und sehr erfolgreichen Methoden, mit denen wir dieses Problem behandeln, vertraut zu machen. Zu verstehen was die eigentlichen Probleme sind, sind 99 Prozent des Kampfes.

An der Spitze tierärztlicher Forschung über die Art wie natürlich geformte Hufe funktionieren sollen, steht Dr. Bowker von der Michigan State University. Er hat die Trachtenlandung als das wichtigste Element der Huffunktion erkannt und was noch wichtiger ist, der Hufentwicklung. Er lehrt, dass sich der Huf ausdehnt und sich die Sohlenwölbung absenkt und sich dadurch das Volumen der Hufkapsel dramatisch vergrößert, wenn der Huf zuerst mit den Trachten auf den Boden schlägt. Diese plötzliche Volumenzunahme erzeugt ein Vakuum, das Blut in die Hufkapsel saugt. Die Bewegung des Blutes ernährt nicht nur den lebenden Huf, sondern agiert auch als ein sehr wichtiger hydraulischer Stoßdämpfer. [Hemodynamics; Bowker. Du kannst seine veröffentlichten Arbeiten direkt über meine Linkseite erreichen, falls meine laienhaften Interpretationen deiner Phantasie nicht gerecht werden.] Das ist so ziemlich das Gegenteil von dem, was den meisten von uns beigebracht wurde. Ich wurde einst gelehrt den Strahl als so etwas wie eine Pumpe für einen Aussenbordmotor oder eine Blutdruckmanschette zu betrachten, wobei der Strahl beim Aufschlag Blut herauspresst. So oder so, wir wissen seit Jahren, dass die Hufe selbst den Blutkreislauf unterstützen, aber der große Unterschied zwischen den neuen und den alten Theorien ist, dass die Ausdehnung und Funktion der gesamten Hufkapsel schwerer zu erreichen ist als durch das einfache Zusammenpressen des Strahls, und nachdem wir jetzt wissen wie wichtig diese Ausdehnung für die Stoßdämpfung und Langlebigkeit ist, ist es noch viel wichtiger.

Beschäftige dich mit Dr. James Rooney vom American College of Veterinarian Pathologists. Er hat sich auf das Studium von toten Pferden spezialisiert. Obwohl jeder den ich kannte, der mehr als zehn Pferdebücher besaß, auch sein Buch "The Lame Horse" besaß, sind seine erstaunlichen Forschungsergebnisse über Strahlbeinveränderungen größtenteils unbemerkt an den Hufschmieden und Tierärzten vorbeigegangen. Ich hoffe das zu ändern.

Wir wissen seit vielen Jahren, dass einige Pferde mit Strahlbeinveränderungen völlig gesund sind, während viele Pferde ohne solche Schäden am Strahlbein, hinten am Huf starke Lahmheiten zeigen. Obwohl lange vermutet wurde, dass dieser Schaden am Strahlbein zuerst erfolgt, entweder wegen einer mysteriösen Degenerationskrankheit, einem Mangel an Durchblutung, oder, wie ich in meinem Buch (Making Natural Hoof Care Work For You) angegeben habe, als das Ergebnis einer Reaktion des Körpers auf unnatürlichen Druck in dieser Region. Ich kann immer noch zwei dieser drei, als Teil von dem was passiert, akzeptieren (der Teil mit der Degenerationskrankheit ist mit Sicherheit total daneben). Es wurde lange vermutet, dass der Schmerz der Hufrollenentzündung durch die Reibung der tiefen Beugesehne an dem ohnehin schon geschädigten Strahlbein verursacht wird. Es wurde vermutet, dass diese Reibung mit einer rauen Oberfläche, anschließend die tiefe Beugesehne schädigte. Ich hab mich vor vielen Jahren gefragt, wie das sein könnte. Wenn dem so wäre, würde das den Schmerz für ein Pferd, das freiwillig mit der Zehe zuerst landet, dramatisch erhöhen. Der einzige Weg wie es sich auf diese Art bewegen könnte, wäre, wenn es sein gesamtes Gewicht an die tiefe Beugesehne hängen würde, an den "Flaschenzug", von dem angenommen wird, dass er ihm weh tut!

[Überarbeitet von James R. Rooney]

In tausenden von toten Pferden die er untersuchte, hat Dr. Rooney entdeckt, das die Knorpelfasern, die die Beugesehne und das Strahlbein umgeben, IMMER beschädigt waren, wenn eine Knochenumformung vorhanden war. Er fand nicht einen einzigen Fall bei dem die Schädigung des Knochens anfing und die Knorpel an der Verbindung zwischen dem Strahlbein und der tiefen Beugesehne nicht bereits geschädigt waren. Nicht ein Fall unter tausenden. Lies das nochmal, wenn du jetzt nicht deine Augenbrauen hochgezogen hast.

Genauer gesagt ist die Reihenfolge in der die Schädigung geschieht wie folgt: Zuerst die Knorpelfasern, die das Strahlbein umgeben (wie jede Arthrose auch, beginnend auf der gewölbteren Oberfläche), dann die Knorpelfasern, die die tiefe Beugesehne umgeben, danach die tiefe Beugesehne selbst und zum Schluss wird das Strahlbein durch die raue Oberfläche der geschädigten tiefen Beugesehne beschädigt. Wodurch? Warum? Dr. Rooney wunderte sich auch. Indem er mit Beinen toter Pferde in einer Testmaschine eine Zehenlandung simulierte, war er in der Lage, genau den Prozess zu simulieren, der der Anfang der Strahlbeinumformung ist.

Bei der normalen Fortbewegung mit Trachtenlandung wird die tiefe Beugesehne durch das sich absenkende Fesselgelenk schnell gestrafft. Zur selben Zeit dreht sich das Hufbeingelenk nach vorne in Richtung Abrollpunkt und lockert die tiefe Beugesehne. Bei einer Zehenlandung jedoch strafft das sich absenkende Fesselgelenk die Sehne immer noch genau nach dem Aufschlag, aber nachdem die Zehe auf dem Boden aufgeschlagen ist, schwingen die Trachten herunter, und straffen die Sehne dabei. Erkenne, dass wir bei einer Trachtenlandung eine "Umlenkrolle" haben, die die Sehne strafft, während die andere die Spannung löst, aber bei einer Zehenlandung straffen beide "Umlenkrollen" die Sehne gleichzeitig. Dadurch wird eine weitaus größere Kraft auf die Hufrolle gelenkt, als jemals von der Natur beabsichtigt war. Es ist ein sehr großer Unterschied, ob man die Kraft, die an die Sehne und das Strahlbein angelegt wird, außerordentlich erhöht. Diese Kraft wird natürlich dramatisch erhöht, wenn die unnatürliche Bewegung auf einer harten Oberfläche erfolgt. Größere Kraft bedeutet größere Reibung und die kontinuierliche Wiederholung dieses Krankheitszustandes, verursacht Schäden in diesem Bereich. Das sind Haupterkenntnisse, die Dr. Rooney vor Jahren gewusst und dokumentiert hat. (Die älteste Veröffentlichung, die ich gefunden habe, war von 1974!)

Wir wissen seit vielen Jahren, dass Pferde schwerwiegende kaudale Hufschmerzen ohne Veränderungen am Strahlbein haben können. Wir wissen ebenfalls seit vielen Jahren, dass Pferde dramatische Veränderungen am Strahlbein haben können, aber keine Lahmheit zeigen. Dr. Rooney hat bewiesen und veröffentlicht, dass es eigentlich die unnatürliche Zehenlandung ist (normalerweise verursacht, um Schmerzen an den Trachten zu vermeiden), die die Strahlbeinumformung verursacht, nicht andersherum wie die meisten Fachleute glaubten. Verständlicherweise ist Dr. Rooney einer der frustriertesten Leute die ich kenne. Tausende von Pferden mit Hufrollenentzündung wurden seit seiner bahnbrechenden Forschung unnötigerweise zerstört. Er war seiner Zeit einfach 40 Jahre voraus.

Diese verlorengegangenen Informationen gehen sauber Hand in Hand mit den neueren Forschungen von Dr. Bowker. Er hat den hinteren Teil des Pferdehufs ausgiebig studiert. Wenn ein Pferd geboren wird, sind mikroskopisch betrachtet alle vier Hufe gleich. Ihre Entwicklung ist unvollständig, physische Stimulation wird vorausgesetzt um diese abzuschließen.

Die Grundlage der vorderen Hälfte des Hufs ist das Hufbein. Die Sohle und die Hufwände sind unnachgiebig mit ihm verbunden, was eine feste Struktur ergibt, von der man sich während der Bewegung abstoßen kann. Die seitlichen Knorpel formen die hintere Hälfte des Hufs. Dies stellt einen nachgiebigen Bereich zur Verfügung um einen Großteil der ersten Aufschlagsenergie abzubauen, wie die Räder an deinem Auto. Wenn ein Fohlen geboren wird sind die seitlichen Knorpel winzig, wie der Rest des Hufs. Sie sind weniger als 1/16 inch dick und dehnen sich bisher nicht einmal über die Unterseite des Hufs unterhalb des Strahls aus. Während der Huf wächst entwickeln Ausdehnung, Beugung und Drehung der Hufkapsel die seitlichen Knorpel. Im Erwachsenenalter haben sich die seitlichen Knorpel von Wildpferden fast bis zu einem Inch Dicke entwickelt und zwischen der Strahllederhaut und dem Strahlpolster hat sich ein solider Boden aus Knorpel gebildet.

Zur selben Zeit fährt das Strahlpolster ebenfalls damit fort sich zu entwickeln. Das Strahlpolster ist ein sehr wichtiges Nervenzentrum im Huf. Tatsächlich liegen die meisten der Propriorezeptoren im Huf innerhalb des Strahlpolsters. Wenn das Fohlen geboren wird besteht das Strahlpolster aus Fett. Es bietet die richtige Menge an Belastung, so dass die Nerven "fühlen", und außerdem die richtige Menge an Schutz, so dass das leichtgewichtige Fohlen keinen Schmerz empfindet, wenn der hintere Teil des Hufs auf den Boden schlägt.

Jedesmal wenn der Huf den Boden berührt, verursachen Druck und Entlastung auf den Strahl das Wachstum von einigen Knorpelfasern von der Vorderseite des Strahlpolsters aus, die sich nach hinten ausbreiten. Wenn das Wildpferd das Erwachsenengewicht erreicht, sollten sich die Strahlpolster in eine solide Masse aus Knorpelfasern verwandelt haben. Dies bietet das richtige Maß an Schutz für die Nerven, für die Aufschlagsenergie eine erwachsenen Pferdes.

Bei der Domestizierung jedoch neigen wir dazu, Fohlen auf weichen Untergründen zu halten. Die Hufkapsel kann sich nicht verdrehen oder deformieren, deshalb gerät die Entwicklung der Strahlpolster ins Hintertreffen. Anschließend tendieren wir dazu Pferde zweijährig zu beschlagen und sorgen dafür, dass der Huf sich nicht drehen oder biegen kann und bremsen die Entwicklung im Grunde vollständig. Das Ergebnis ist sehr weit verbreitet, ausgewachsene Hufe, die immer noch seitliche Knorpel mit einer Dicke von 1/8 inch haben, anstatt des natürlichen Inch, den sie eigentlich haben sollten.

Zur selben Zeit begrenzt der weiche Untergrund auf dem wir unsere Fohlen traditionellerweise aufziehen, den Strahldruck. Wir neigen außerdem dazu für jedes Bedürfnis des Fohlens zu sorgen, so dass es nur wenig Grund hat die zwanzig Meilen pro Tag zu laufen, die für Pferde natürlich sind. Wir neigen dazu Fohlenhufe zu vernachlässigen, ermöglichen den Trachten zu lang zu werden und die Strähle zu sehr zu schützen und darüber hinaus den Strahldruck während der gesamten Wachstumsphase des Fohlenlebens zu reduzieren.

Die Folge ist, dass die Entwicklung der Strahlpolster, bei domestizierten Pferden, regelmäßig ins Hintertreffen gerät. Der hintere Teil des Hufs ist zu empfindlich um die "Landezone" zu sein, als die er vorgesehen war, deshalb fingen unsere Pferde damit an die Zehen zuerst zu belasten, um den Schmerz zu vermeiden. Diese Bewegung stoppt die Entwicklung des hinteren Teils des Hufs vollständig.

[Du kannst leicht lernen die komplette Entwicklung der Strahlpolster mit deinen Fingerspitzen zu fühlen. Wenn du einen Huf aufnimmst und den Bereich über den Ballen drückst, wird es sich bei besser entwickelten Strahlpolstern, zwischen den seitlichen Knorpeln, wesentlich fester und dichter anfühlen. Der einfachste Weg dieses Gefühl zu entwickeln ist es, reihum zu gehen und das Gefühl von Vorder- und Hinterhufen zu vergleichen. Gebe besonders acht auf unterschiedliche "Gefühle" bei Pferden mit wunderschönen, gesunden Hinterhufen und armseligen Vorderhufen.]

Wenn viele domestizierte Pferde zum ersten Mal geritten werden, ist der hintere Teil ihrer Hufe praktisch unbrauchbar und verursacht auf felsigen Untergründen Schmerzen. Dieses Problem erscheint in den Vorderhufen schlimmer als in den Hinterhufen. Den meisten von uns wurde beigebracht, dass das Pferd an den Vorderhufen mehr Probleme hat als an den Hinterhufen, weil 60% des Pferdegewichts und nahezu das gesamte Gewicht des Reiters auf den Vorderhufen lastet. Bei einem stehenden Pferd stimmt das, aber sobald sich das Pferd in Bewegung setzt, leistet das hintere Ende ein weit größeres Maß an Arbeit.

Von dem Moment an an dem unsere Fohlen den Boden berühren, bewegen sie ihren Hinterleib, während ihres lebhaften Spiels, auf eine prächtige Art und Weise. Domestizierte Pferde entwickeln deshalb äußerst regelmäßig die Hinterhufe vollständiger. Das ist wichtig zu wissen. Es ist der einzige Grund weshalb die am härtesten arbeitenden Hufe des Pferdes (die Hinterhufe) eine erhöhte Widerstandsfähigkeit gegen Hufrehe und Strahlbeinkrankheiten haben und einfach dazu neigen zäher und gesünder zu sein. Nicht trotz der Tatsache, dass sie härtere Arbeit leisten als die Vorderhufe, sondern genau deshalb!

Wenn wir also die Symptomatik hinter der Strahlbeinkrankheit diskutieren, müssen wir verstehen, dass das wirkliche Problem in der Tatsache begründet ist, dass die meisten domestizierten Pferde unfähig sind auf weichen Böden auf ihren Trachten zu landen und sicherlich auch in dem felsigem Gelände für das sie geboren wurden um darin umherzuwandern. Wenn ein Pferd in felsigem Gelände empfindlich ist, machen die meisten Leute die Sohlen dafür verantwortlich, aber beobachte genau wie sie sich bewegen. Fast jedes mal werden sie ihre Schritte verkürzen, auf ihren Zehen landen und sich nach vorne lehnen. Sie halten ihre empfindlichen Strähle und die darunterliegenden Strahlpolster aus der Gefahrenzone heraus. Dr. Bowker hat festgestellt, dass die Strukturen umso schwächer werden, desto länger sie versuchen sich auf diese Art zu bewegen.

Eine kontinuierliche Zehenlandung belastet und verschleißt die Verbindung des Hufbein-Strahlbeinbandes (die Verbindung von P3 und dem Strahlbein). Das Strahlbein ist ein Teil der verbindenden Oberfläche des Gelenks zwischen P2 und P3. Wenn das Pferd auf seinen Zehen landet, schlägt das Gewicht des Pferdes zurück auf das Strahlbein, sobald die Trachten herunterschwingen. Das reißt konstant am Hufbein-Strahlbeinband. 80% der Blutversorgung des Strahlbeins läuft durch das Hufbein-Strahlbeinband. Bowker macht einen Mangel an Durchblutung durch das Hufbein-Strahlbeinband für viele der Strahlbeinbandveränderungen verantwortlich, und auch die Versuche diese Verbindung zu reparieren, was Verknöcherungen an P3 und dem Strahlbein hinterlässt.

Dr. Bowker hat ebenfalls herausgefunden, dass der Knochenschwund, der häufig als Strahlbeinkrankheit diagnostiziert wird, dass Resultat von fehlendem natürlichen Druck (denke an den Knochenschwund den Astronauten bei längeren Aufenthalten im Weltall erleiden) in dieser Region durch kontinuierliche Zehenlandung ist und Dr. Bowker findet regelmäßig viel mehr Schäden am Hufbein von Pferden mit Hufrollenentzündung, wobei 40-60% Knochenschwund bei P3 üblich sind. Im besonderen macht er eine am Rande liegende Belastung oder eine alleinige Belastung der Wände ohne die Hilfe der natürlichen Sohlenunterstützung und Zehenlandungen dafür verantwortlich. Beide Situationen berauben P3 des natürlichen Drucks, den es braucht um Gesundheit und Funktion zu erhalten.

Obwohl Dr. Rooney und Dr. Bowker unterschiedliche Gründe für Strahlbeinveränderungen entdeckt haben, beharren beide darauf, dass sie die Folge einer langfristigen Zehenlandung oder einer mangelhaften Nutzung des hinteren Teil des Hufs sind. Wildpferde der High Deserts schlagen den hinteren Teil ihrer Hufe in jeden Untergrund. Die meisten ihrer domestizierten Brüder hüpfen vor Schmerz, wenn ein Hufkratzer an ihrem Strahl entlang oder durch die mittlere Strahlfurche schabt und das sollte Anlass sein, den Besitzer eines solchen Pferdes wirklich zu erschrecken.

Wenn früher (und vielerorts leider auch heute noch) ein Pferd eine Zehenlandung mit einem verkürzten Schritt andeutete oder machte, wurde eine Hufrollenentzündung vermutet. Die Nerven hinten am Huf wurden betäubt, um zu sehen ob dies das Pferd vorübergehend gesund macht, oder es wurden vielleicht Hufabtastzangen benutzt, um nach schmerzenden Stellen an den Trachten und den Strählen zu suchen. Wenn sich bestätigte, dass der hintere Teil des Hufs schmerzhaft war, wurden Röntgenaufnahmen gemacht, um nach Veränderungen am Strahlbein zu suchen. Wenn dem so war, waren die Möglichkeiten, die dem Besitzer angeboten wurden, das Pferd notzuschlachten oder einen orthopädischen Beschlag zu benutzen, um noch ein oder zwei Jahre für das todgeweihte Pferd herauszuholen. Ich sehe jeden Tag, dass schwache Strahlpolster und pilzige Strähle genug Schmerzempfindlichkeit verursachen, um eine Zehenlandung zu forcieren. Dr. Rooney und Dr. Bowker haben bewiesen, dass das begünstigen einer Zehenlandung den Schaden an den Knorpelfasern des Strahlbeins und der tiefen Beugesehne verursacht und das die Knochenveränderung der echten Hufrollenkrankheit später stattfindet. Mit anderen Worten sind es Schmerzen hinten am Huf, die die Hufrollenkrankheit verursachen. Ich habe selbst gesehen, dass das Vorhandensein von Strahlbeinveränderungen dem Pferd keine Schmerzen bereitet (die von uns erkennbar wären), wenn man die tatsächlichen Probleme, die dem Pferd Schmerzen bereiten, angeht. Es ist ernüchternd über all die Pferde nachzudenken, die Möglicherweise wegen chronischem Pilzbefall notgeschlachtet wurden.

Wenn wir mit dieser Situation konfrontiert sind, haben wir zwei Möglichkeiten. Erstens, wir können das Problem mit Ovaleisen und Polstern verbergen und sicherstellen, dass der Strahl niemals den Boden berührt. Das wäre wunderbar, wenn dadurch nicht destruktive Kräfte am Werk wären. Wie auch immer, je mehr wir den Strahl und das Strahlpolster schützen, desto mehr werden sie außer Betrieb genommen. Die wahren Probleme auszublenden, indem man die Symptome bekämpft, wird uns am Ende immer wieder einholen. Schlimmer noch, indem wir das machen, stoppen wir die natürliche Ausdehnung und die hydraulische Stoßdämpfung. Wenn wir die Trachten hochstellen, um die schmerzenden Strähle zu schützen, kann die Erschütterung auch nicht ordnungsgemäß durch den Stützapparat absorbiert werden und vom Skelett aus gesehen (das ist der Blickwinkel, der Bedeutung für das Pferd hat), wird in jedem Fall eine Zehenlandung bewirkt (versuche in hochhackigen Schuhen oder in Cowboystiefeln zu laufen und du wirst verstehen was ich meine). Begreife, dass es bei dem ganze Gerede von Trachtenlandungen, um die natürliche Ausrichtung der Knochen, während der Bewegung, geht, NICHT um die äußeren Trachten die wir sehen. Wenn die Trachten eines Pferdes künstlich erhöht werden und sie (die Trachten) zufällig den Boden zuerst berühren, könnte P3 immer noch mit der Zehe zuerst auftreffen und die gleichen unnatürlichen Kräfte verursachen. All diese Forschungen können zusammengefasst werden, indem man sagt, dass die lange vertretene Ansicht, dass eine Erhöhung der Trachten der tiefen Beugesehne "Lockerung" verschafft und somit den Druck auf das Strahlbein vermindert, nicht stimmt. Während es im stehenden Pferd stimmen könnte, funktioniert es bei einem Pferd in Bewegung genau entgegengesetzt. Niedrige Trachten, ein kurzer Abrollpunkt, ein gesunder, funktionierender Huf und eine Trachtenlandung minimiert den Druck auf die tiefe Beugesehne und somit auf die Strahlbeinregion.

Das Resultat dieser unnatürlichen Bewegung und des Verlusts der natürlichen Energiedissipation, ist die Tatsache, dass die meisten Leute denken, dass es für Pferde normal ist Gelenk- oder Rückenprobleme zu haben und sie schlichtweg alt sind, wenn sie ein Alter von zehn Jahren erreichen. Die Wahrheit ist, dass Pferde in der Natur im Durchschnitt wenigstens dreimal so lange gesund und lebhaft sind, als in der Domestikation. [Jaime Jackson] Einer der Hauptgründe für diesen dramatischen Unterschied ist der Verschleiß, den wir ihren Körpern mit dieser sehr unnatürlichen Bewegung, über die wir hier reden, zumuten.

Es stört mich nicht mit Leuten über das Thema "beschlagen contra barhuf" zu diskutieren. Ein ausgebildeter Hufschmied kann mit zwingenden Argumenten für das Beschlagen von Pferden aufwarten und eine geistreiche Debatte hält meine Lebensgeister wach. Angesichts von modernen Forschungen über die Hufentwicklung jedoch denke ich demütig, dass Tierärzte eingreifen und einen Wutanfall kriegen sollten, wenn jemand ein Pferd beschlägt, bevor die Entwicklung der inneren Strukturen des Hufs abgeschlossen sind!

Also was ist die andere Möglichkeit, wenn man einem Pferd mit Hufrollenentzündung gegenübersteht? Repariere die eigentlichen Probleme. Das erreicht man, indem man die Strähle und Strahlpolster wieder mitarbeiten lässt. (Ich hoffe niemand versucht die Hufbearbeitung nur allein anhand dieses Artikels zu lernen.) Die Sohle des Pferdes muss in Ruhe gelassen werden, während die Trachten allmählich heruntergebracht werden, um den Strahldruck zu erhöhen, da das Pferd es ertragen kann. Das ist wie eine Wanderung auf einem Drahtseil. Wenn du zu langsam vorgehst, wirst du keine Fortschritte machen. Machst du es zu schnell, wird das Pferd hinten am Huf überempfindlich werden und auf jeden Fall auf seinen Zehen laufen und du wirst ebenfalls keine Fortschritte machen (lies: "Die Trachtenhöhe: Der Entscheidungsfaktor" auf www.hoofrehab.com). Die Fähigkeit auf diesem Drahtseil zu wandern trennt bei der Hufbearbeitung die Meister von den Hackern. Vermeide es den Strahl zu schneiden, mit Ausnahme von Gewebe, dass bereits durch eine Krankheit zerstört wurde. Ihm sollte ermöglicht werden sich, wie die Sohle, in dichte Hornhaut zu verdichten. Halte den Abrollpunkt, dem Hufbein entsprechend, hinten wo er sein sollte (lies: "Der Abrollpunkt" auf www.hoofrehab.com).

Tue alles was du kannst um den Lebensraum für das Pferd trockenzulegen. Gut ausgemistet Paddocks und Ställe mit tiefem erbsengroßen Schotter sollten dem Pferd den ganzen Tag oder zeitweise zur Verfügung gestellt werden, wenn du in einer feuchten Region lebst. Es ist überraschend günstig und einfach zu pflegen. (Dr. Bowker geht noch einen Schritt weiter und sagt, "Du musst dein Pferd auf der Oberfläche betten auf der du reiten möchtest.", aber er ist in der Position ein bisschen kühner zu sein als ich, oder nicht?) Ermögliche viel freie Bewegung mit anderen Pferden und reite oft auf Untergründen auf denen das Pferd momentan mit den Trachten zuerst landen kann. Benutze Hufschuhe (ich bevorzuge die Easyboot Epics für die meisten Situationen) zum reiten, wenn der Untergrund eine Zehenlandung forciert oder Fühligkeit verursacht. Die restliche Zeit lass das Pferd barhuf laufen. Der Boden wird den hinteren Teil des Hufs stärken und das Abheben der Strähle vom Boden und das Verhindern von Stimulation und Durchblutung durch einen permanenten Beschlag kann nur gegen uns arbeiten.

Häufig werden Pferde mit vermindertem Gesundheitszustand der Strähle und Strahlpolster, auf allen Untergründen, Lahmheit und/oder eine freiwillige Zehenlandung zeigen und das sogar in Hufschuhen oder mit Eisenbeschlag. Ich habe herausgefunden, dass diese Pferde sich augenblicklich komfortabel und korrekt bewegen, wenn man unter dem Strahl Schaumpolster in den Hufschuh einsetzt. Da der Schuh allein den Druck auf die Strähle sehr effektiv abbaut und die Ergänzung des Polsters den Druck auf diese Region dramatisch erhöht, kann ich nur vermuten, dass der ursprüngliche Schmerz eher durch Schwingungen als durch Druck verursacht wird. Vielleicht ist Schwingungsdämpfung eine wichtige Aufgabe des Strahls und der Strahlpolster und das Polster ahmt diesen Effekt künstlich nach. Die Pferde, die hier beschrieben werden, machen enorme Heilungsfortschritte, wenn sie häufig auf diese Art bewegt werden.

Ich benutze hierfür Easycare Epic Hufschuhe und schneide Sattelpolster aus Neopren für die Polsterung zurecht. (Ein neues Polster, dass wesentlich länger hält, als die Sattelpolster, wird ab Januar 2006 von Easycare erhältlich sein.) Wenn der Schuh dem Pferd tadellos passt schneide ich einen strahlförmigen dreieckigen Keil, klebe ihn mit einem einzelnen Stück Klebeband an die richtige Stelle am Huf und ziehe dann den Schuh an. Wenn der Schuh ein bisschen zu groß für das Pferd ist, schneide ich das Polster so, dass es den gesamten Boden des Schuhs abdeckt und benutze es als eine Einlage. Das erzeugt allerdings einen linken und einen rechten Hufschuh und sie sollten dementsprechend markiert werden.

Du kannst mit verschiedenen Polsterkombinationen herumexperimentieren und fast immer eine Kombination finden, die es diesen Pferden angenehm macht, wenn nichts anderes hilft. Wenn sonst nichts funktioniert, werden Meilen von Bewegung in dieser Zusammenstellung die inneren Strukturen schneller entwickeln und dich aufsitzen lassen, als jede Methode von der ich weiß. Es ist wirklich wie Magie für ein Pferd mit Hufrollenentzündung! (Bitte lies den Artikel "Schuhe und Polster" für eine detaillierte Beschreibung und Bilder.)

Sehr schnell werden die Strähle und Strahlpolster stärker und das Pferd wird anfangen sich wohlzufühlen. Wenn ein Schaden am Strahlbein vorhanden ist, wird dieser dort verbleiben, auch noch lange nachdem das Pferd sich wohlzufühlen scheint, aber das Pferd wird es vermutlich nicht wissen. Einige sagen, dass der Schaden im Laufe der Zeit durch den Körper repariert werden kann, aber niemand scheint sich darum zu kümmern, wenn das Pferd sich besser fühlt, darum habe ich noch von niemandem gehört, der das bewiesen oder dokumentiert hätte. Ich war begeistert als ich herausfand, dass Dr. Bowker, bei vielen Pferden mit Hufrollenentzündung, systematisch die Verbesserung der Hufgesundheit, im Laufe der Zeit, dokumentiert. Ich kann es kaum erwarten bis er seine Ergebnisse veröffentlicht.

Dr. Rooney behauptet immer noch, dass die Knochenschädigung der echten Hufrollenkrankheit nicht rückgängig zu machen ist, sobald sie begonnen hat. Ich dagegen habe diese Pferde mit meinen eigenen Augen in den Einsatz zurückkehren sehen, offensichtlich zufrieden und mit erschreckender Beständigkeit. Als wir diese Unstimmigkeit hin- und herwälzten, fing ich an zu glauben, dass wir uns eingestehen müssen, dass wir bei dieser Sache nicht übereinkommen werden. Dann erkannte ich, dass wir über zwei verschiedene Dinge sprachen. Ich nehme mich selbst als ein Beispiel. Ich bin als Teenager eines Nachts mal in das falsche Auto gestiegen und handelte mir hierbei in meinem unteren Rücken vier Wirbel ein, die jetzt durch Chirurgen zu einer Masse verbunden wurden. Meine Handgelenke sind durch das Hängen an meinen Fingerspitzen, während meiner Bergsteigertage, dauerhaft geschädigt. Dirt Bikes beanspruchten meine Schultern. Das Laufen in trockenen Flussbetten bekamen meine Knie ab. Wäre es möglich mich klinisch gesehen gesund zu machen? Nein. Meine Röntgenbilder werden immer die Fehler meiner Vergangenheit aufzeigen und eine gute Beugeprobe würde mich wahrscheinlich für drei Tage lahmlegen. Ich bin jedoch sehr glücklich und übe täglich einen der körperlich anstrengendsten Berufe, den die Menschen kennen, mit einem breiten Lächeln auf meinem Gesicht aus. Das ist gut genug für mich und möglicherweise auch für die meisten Pferde mit der Hufrollenkrankheit.

Wenn Strahlbeinveränderungen als ein Symptom für einen einfachen Funktionsausfall und für Schmerzempfindlichkeit hinten am Huf behandelt werden, ist das Wiederherstellen der Gesundheit normalerweise eine einfache Aufgabe. Ich habe persönlich viele Pferde mit bestätigten Strahlbeinveränderungen gesehen, die Jahre voller Schmerzen durchgestanden haben, während die Besitzer die Rechnung für den orthopädischen Beschlag zahlten, nur um dabei zuzusehen, wie sie innerhalb von Tagen, mit korrekter Hufbearbeitung und der Möglichkeit barhuf zu laufen, vollständig gesund wurden. Manchmal ist es natürlich ein längerer Prozess, aber ich habe noch keinen Fehlschlag bei irgendeinem Fall von Hufrollenentzündung erlebt. (Ja, ich weiß meine Zeit wird kommen, aber ich habe dasselbe vor fünf Jahren in meinem Buch geschrieben. Ich warte immer noch.) Das beste was der Leser aus all dem herausholen kann ist, dass alles was wir besprochen haben vermeidbar ist. Wir setzen die Lebenserwartung und das sportliche Potenzial unserer Fohlen in einem sehr frühen Alter zurück. Gib acht auf die Hufe deiner Babys, unterstütze sie mit viel Bewegung und ermögliche ihnen einige Zeit auf trockenem, rauen Boden. Stelle sicher, dass die Strähle und die Strahlpolster deines Pferdes robust genug sind, um die Ausdehnung und eine Trachtenlandung in jeder Situation zu ermöglichen. Es wird sich am Ende extrem bezahlt machen.